Fracking bleibt am Bodensee aktuell

Fracking bleibt am Bodensee aktuell

Auf der Schweizer Seite ist die umstrittene Methode etwa für Geothermie erlaubt


Fracking am Bodensee ist nicht vom Tisch. Während ein Einsatz der umstrittenen Bohr- und Fördermethode auf der deutschen Uferseite inzwischen praktisch ausgeschlossen erscheint, erlaubt sie der Schweizer Kanton Thurgau weiterhin. Prinzipiell geht es dabei in erster Linie um Geothermie-Projekte, zudem noch um die Suche nach Bodenschätzen. Wenn entsprechende Regeln eingehalten werden, sieht der Kanton keine Umweltprobleme. Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) warnen hingegen vor Gefahren durch freigesetzte Kohlenwasserstoffe aus Erdgas- und Erdölvorkommen.

Der Kanton Thurgau hat jahrelang um das neue Gesetz über die Nutzung des Untergrunds gerungen. Jüngst ist es in Kraft getreten. Vor allem Vertreter von Öko-Organisationen waren enttäuscht. Das Gesetz erlaubt nämlich in genau definierten Fällen Fracking. Bei der Anwendung dieser Methode gibt es mehrere Varianten. Grundsätzlich werden dabei Flüssigkeiten in das Bohrloch gepresst, um Gesteinsschichten aufzubrechen. Im Falle von Erdöl oder -gas können dann die Bodenschätze leichter gefördert werden. Bei Geo-thermie-Vorhaben werden hingegen die Gesteinsschichten aufgebrochen, um Wasser besser im Untergrund zirkulieren zu lassen. Es soll so besser Wärme aufnehmen.

Grenzüberschreitende Gefahr

Um Forderungen des Umweltschutzes gerecht zu werden, lässt der Kanton als Aufbrech-Flüssigkeit nur Mittel zu, die nach seiner Ansicht ungefährlich sind – etwa Wasser oder als harmlos eingestufte Fluide. Kantonale Ämter weisen aber auch darauf hin, dass ein Ende von Fracking das Aus für die Geothermie im Thurgau bedeutet hätte. Ebenso wie benachbarte Kantone setzt er auf diese Art der Energiegewinnung, weil sie als umweltfreundlich gilt. Annamaria Waibel vom BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben und Antje Boll vom BUND Konstanz wenden sich jedoch gegen eine Verharmlosung. [...]


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