Bundestag beschließt Fracking-Gesetz
Jahrelang gekämpft, geackert, Petitionen unterschrieben, demonstriert und jetzt den großen Krieg um eine der großen Umweltfragen in Deutschland verloren? In dieser Woche hat die Große Koalition in Berlin ihr Gesetz verabschiedet, mit dem die Förderung von Erdöl und Erdgas durch Fracking neu geregelt wird. Es ging jetzt superschnell. Seit einem Jahr schimmelte das Gesetz im Bundestag vor sich in, keiner wollte sich an dem hässlichen Thema die Finger verbrennen.
Doch jetzt musste was geschehen, weil die Industrie vergangene Woche ankündigte, wieder zu fracken – was ExxonMobil, Wintershall und andere nach geltendem Recht dürfen. Sie haben es seit 1961 mehr als 300-mal so gemacht. Es waren kleine Eingriffe in großer Tiefe, nicht die moderne, exzessive Variante aus den USA nahe der Oberfläche. Wegen der Debatte in den vergangenen Jahren und dem politischen Versprechen, ein neues Gesetz zu formulieren, hatten die Förderer verzichtet. sehen keinen Erfolg


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Kathrin Otte, stellvertretende Vorsitzende des Gemeinnützigen Netzwerks für Umweltkranke, warnt: „Wir werden mit dem Gesetz eine Fracking-Walze erleben.“ Sie setzt sich für diejenigen ein, die neben Förderanlagen wohnen und fürchten, dass Benzol und Quecksilber, das Umweltverbände in erhöhter Konzentration in den Gebieten gemessen haben, sie krank macht.
Die Grüne Bundestagesabgeordnete Julia Verlinden sagt: „Die Industrie hat genau das Gesetz bekommen, das sie wollte.“ Das Umweltinstitut München zählte auf seiner Webseite einen Countdown bis zur Abstimmung im Bundestag, um dazu zu animieren, auf den letzten Drücker noch Anti-Fracking-Mails an Abgeordnete zu verschicken.

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