Welche Rolle spielt die Öl-Produktion in den USA?

Der Ausbau der umstrittenen Förderung von Schieferöl mit der Fracking-Methode hatte den Preisverfall erst ausgelöst. Das massive Absinken der Notierungen sorgte dann aber dafür, dass immer weniger neue Bohrlöcher erschlossen wurden. Das hat die Gesamtförderung gedrückt.  Fracking ist nicht nur teuer, sondern auch wenig ergiebig. Schon nach einem Jahr geht die Förderung in der Regel um die Hälfte zurück. Nach zwei Jahren ist sie um 70 Prozent geschrumpft und nach drei Jahren wird das Bohrloch geschlossen. Dabei liegen die Kosten pro Fass vielfach über der Marke von 50 Dollar pro Fass.

Dann müsste die Förderung in den USA jetzt wieder steigen?

Zumindest ist nach drei Monaten teils fallender Öl-Produktion in den USA die Förderung in der vorigen Woche wieder leicht gestiegen. Für viele Experten ist bemerkenswert, wie schnell die Umkehr kommt. Die Ursache dafür ist mutmaßlich, dass eine Reihe von Fracking-Projekten bereits komplett  durchorganisiert und finanziert waren, aber wegen der niedrigen Preise auf Eis gelegt wurden. Die Annäherung an die 50-Dollar-Marke war dann das Signal für eine Reaktivierung der Pläne.

Was passiert aber mit der neuen Fracking-Förderung, wenn die Preise wieder sinken?

Sie wird vermutlich zumindest für mehrere Monate dennoch weitergeführt. Der Grund: Die Förderfirmen sichern sich ab. Sie schließen Abnahmeverträge  ab, die ihnen für ein oder zwei Jahre einen Preis von beispielsweise 52 Dollar sichern. So kann die Ölfirma ohne Risiko arbeiten. Das kann die US-Öl-Produktion auf relativ hohem Niveau halten.

Welche Folgen hat das für die Preisentwicklung?

Weinbergs These: Je länger der Preis über 50 Dollar bleibe, umso größer sei die Wahrscheinlichkeit dass die Notierungen Ende des Jahres abrutschen. Denn die US-Schieferölproduktion würde bei einem derartigen Preisniveau weniger stark sinken. Damit würden auch die Überkapazitäten bei der Ölförderung zementiert.    [...]

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