Chemikalien mit Stoffen im Untergrund. Das Rückfluss-Wasser könnte stark belastet sein. Die Forscher fordern deshalb mehr Transparenz.
06.06.2016 – Viele der Fracking-Chemikalien seien
harmlos, andere sind dagegen toxisch und krebserregend, schreiben die
beiden Wissenschaftler Martin Elsner und Kathrin Hölzer vom Institut für
Grundwasserökologie (IGOE) am Helmholtz Zentrum München. In der
Zeitschrift Environmental Science & Technology der American Chemical
Society (ACS) stellten sie eine Analyse der offengelegten
Fracking-Additive und potenzieller Risiken vor. Bei den Untersuchungen
von Proben eines Erdgasfelds im US-Bundesstaat Arkansas stießen dabei
auf über zwei Dutzend Reaktionsprodukte, die aus dem Kontakt von
Fracking-Chemikalien mit dem Lagerstättenwasser in mehreren tausend
Metern Tiefe entstanden sind.
Laut Deutschlandfunk
berichteten die beiden Forscher auf der Fachkonferenz „Wasser 2016“ von
ihren Untersuchungen: „Was wir gefunden haben ist, dass aus
unbedenklichen Chemikalien bedenkliche entstehen können. Wir konnten
einige davon identifizieren. Das sind halogenierte Kohlenwasserstoffe.
Die kennen wir normalerweise als chlorierte Lösemittel. Substanzen, die
man normalerweise nicht gerne im Trinkwasser oder im Grundwasser hat,
weil viele davon toxikologisch bedenklich sind.“
Chemische Reaktionen bei hohen Temperaturen im Untergrund
Als besonders kritisch bewerten die Helmholtz-Forscher aromatische Kohlenwasserstoffe (als Lösungsmittel), Vorläufer endokrin wirksamer Substanzen wie Nonylphenole, Propargylalkohol (Korrosionsinhibitor), Tetramethylammoniumsalze (als Tonstabilisator), Biozide oder starke Oxidationsmittel.
„Im Untergrund gibt es Wasser, das hat zum Teil den sechsfachen Salzgehalt von Meerwasser. Wenn wir von Salzgehalt sprechen: Das sind Halogenide. Das ist Chlorid, Bromid, Iodid. Wenn sie jetzt mit Oxidationsmitteln zusammengebracht werden, wie sie bei der Fracking-Technologie eingesetzt werden, dann können diese Halogenide auch halogenierte Kohlenwasserstoffe bilden. Das heißt: Wir haben hier wirklich eine Chemie, die bei hohen Temperaturen im Untergrund abläuft“, so Elsner weiter.
„Transparenz der richtige Ansatzpunkt“
In unbekannten Umwandlungsprozessen mit Stoffen im Untergrund können also neue Verbindungen entstehen, die das Grundwasser und das Rückfluss-Wasser belasten.[...]
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