Gasförderung gefährdet Trinkwasser in Hamburg

Die Pläne von ExxonMobil zur möglichen Erdgasförderung in Hamburg mithilfe des umstrittenen Frackings gehen weiter als bisher bekannt. Nicht nur im Bezirk Bergedorf, sondern auch in Harburg prüft der Energiekonzern derzeit die Förderung von Gas aus tiefen Gesteinsschichten. Das geht aus Unterlagen hervor, die dem Abendblatt vorliegen.

Dass Exxon auf Bergedorfer Gebiet eine sogenannte Aufsuchungsgenehmigung bekommen hat, hatte das Abendblatt bereits vor Weihnachten berichtet. Nun aber räumt der Senat in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator ein: "Die Erlaubnis überdeckt im Wesentlichen den südöstlichen Teil Vierlande, reicht nach Westen auch in den Bezirk Harburg hinein und erstreckt sich über eine Fläche von 150.584.100 Quadratmetern." Über die Frage, was Exxon konkret beantragt habe, schweigt sich der Senat aus. "Die Antragsunterlagen werden vom Unternehmen weitgehend als vertraulich und als Betriebsgeheimnis deklariert und stehen zur Veröffentlichung deshalb nicht zur Verfügung", so die Antwort.

Die Wirtschaftsbehörde verweist zwar darauf, dass mit der jetzt erteilten Genehmigung noch keine Bohrungen und also auch kein Fracking verbunden seien. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) aber teilte mit: "Nach der Identifikation von Arealen mit hohem Kohlenwasserstoff-Potenzial (...) soll je nach Ergebnislage am Ende die Planung und Vorbereitung einer Explorationsbohrung stehen."

— Hamburger Abendblatt, „Gasförderungen gefährdet Trinkwasser in Hamburg“ (Abgerufen: 15.02.2013)