Ölpreis unter 30 Dollar

Ölpreis unter 30 Dollar, Fracking wird unrentabel


Ölpreis unter 30 Dollar, Fracking wird unrentabel

Der Ölpreisverfall macht zahlreiche Fracking-Anlagen für den Rohstoffriesen BHP unrentabel. 7,2 Milliarden Dollar schreibt der Konzern nun ab

Melbourne – Die mögliche Rückkehr des Iran an den Weltmarkt hat die Ölkontrakte zum Wochenschluss erneut deutlich einbrechen lassen. Die Preise für WTI und Brent erreichten mit jeweils rund 29,40 Dollar je Fass den tiefsten Stand seit zwölf Jahren.

Analysten führen den weiteren Preisrückgang auf die möglicherweise schon am Montag anstehende Aufhebung der Handelssanktionen gegenüber dem Iran zurück. "Die Aufhebung der Sanktionen kommt für den Ölmarkt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt und hat somit das Potenzial, die Preise weiter nach unten zu drücken", kommentiert Eugen Weinberg, Analyst bei der Commerzbank.


Die Sanktionen wurden ursprünglich wegen des iranischen Atomprogramms verhängt. Iran hat bereits angekündigt, seine Ölexporte rasch und deutlich ausweiten zu wollen. Dies würde das Angebot an Rohöl noch zusätzlich erhöhen. Der Ölmarkt bleibe weiter deutlich überversorgt, so Weinberg. Die Commerzbank hat ihre Ölpreisprognose für Brent für das laufende Quartal deutlich von 50 auf 35 Dollar nach unten korrigiert.

Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) fällt immer weiter. Am Freitag meldete das OPEC-Sekretariat, dass der Korbpreis am Donnerstag genau 25 Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 69 Cent weniger als am Vortag. Zurzeit kostet OPEC-Rohöl so wenig wie seit September 2003 nicht mehr. Die OPEC berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.


BHP schreibt Schiefergasanlagen in den USA ab

Der Ölpreisverfall zwingt die internationalen Ölriesen zu Sparmaßnahmen, zahlreichen Staaten brechen die Einnahmen für den Staatshaushalt weg.

Wegen des drastischen Ölpreisverfalls schreibt nun etwa der Rohstoffriese BHP Billiton weitere Schiefergasanlagen in den USA ab. Das Unternehmen müsse 7,2 Milliarden Dollar (6,6 Milliarden Euro) vor Steuern abschreiben, weil seine Anlagen unter den Folgen des Preisverfalls für Öl und Schiefergas leiden, teilte BHP Billiton am Freitag mit. Nach Steuern bedeute das einen Verlust von 4,9 Milliarden Dollar.

Gleichzeitig werde die Zahl der Förderanlagen in den USA im ersten Quartal 2016 von sieben auf fünf verringert, kündigte das australisch-britische Unternehmen an, das zu den größten Öl- und Gasunternehmen weltweit zählt. Vor einem Jahr waren es noch 26 Anlagen gewesen. 2011 hatte der Konzern im Zuge des Fracking-Booms 20 Milliarden Dollar in Anlagen für Schiefergas und Schieferöl in den USA investiert.

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