Fracking-Krise

Wie US-Firmen mit einem Schlag Milliarden Liter Öl verschwinden lassen


Der Fall des Ölpreises macht den US-Ölfirmen stark zu schaffen. Ihr geliebtes Fracking lohnt sich immer weniger. Bald stehen die Jahresberichte an - und da dürfte - puff - auf wundersame Weise ganz viel Öl verschwinden.

So werden alleine aus den Büchern von Chesapeake diesen Winter rund 1,1 Milliarden Barrel Öl verschwinden. Andere Ölfirmen müssen ähnliche Mengen abschreiben. Insgesamt geht es um rund 6,1 Milliarden Barrel. Damit könnte man den Müritz-See in Mecklenburg-Vorpommern randvoll machen.


Dass diese Menge Öl nicht mehr in den Bilanzen der US-Ölfirmen steht, bedeutet nicht, dass es nicht existiert. Es liegt weiterhin in unterirdischen Reservoirs, in Ölfeldern, die die Industrie noch nicht erschlossen hat und in den kommenden fünf Jahren auch nicht erschließen wird.

Blöder Deal mit der SEC

Denn darin liegt genau das Problem: Die Ölriesen haben bei der US-Aufsichtsbehörde SEC 2009 das Recht erstritten, auch unerschlossene Lagerstätten schon zu ihrem Besitz zählen zu dürfen. Damit erhöht sich der Firmenwert und dadurch wiederum die Attraktivität für Aktionäre und Investoren. Zudem werden Konkurrenten verdrängt.

Das Öl sprudelte fortan in die Firmenbilanzen, der Bestand verdreifachte sich virtuell innerhalb weniger Jahre. Doch die SEC hatte den Deal an zwei Bedingungen geknüpft: Die Ölfirmen dürfen nur solche Felder in ihren Büchern führen, die sie binnen fünf Jahren auch wirklich erschließen werden. Zudem müssen sie zu einem Preis profitabel sein, den die SEC nach einem bestimmten Schlüssel festlegt - und der sich natürlich auch am Weltmarktpreis orientiert.

Wert der US-Firmen sinkt stark

Beide Bedingungen können Chesapeake und seine Konkurrenten nun nicht mehr erfüllen. Die Investitionen im Ölgeschäft sind dramatisch eingebrochen, nur wenige Ölfelder lassen sich zum derzeitigen Preis in den USA profitabel betreiben. [...]


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