„Lassen Sie uns alles daransetzen, daß wir der nächsten Generation, den Kindern von heute, eine Welt hinterlassen, die ihnen nicht nur den nötigen Lebensraum bietet, sondern auch die Umwelt, die das Leben erlaubt und lebenswert macht.“
— Richard von Weizsäcker
„Ein endlicher Rohstoff kann schon denklogisch nicht die Zukunft sein! [...] Die Zukunft kann nur postfossil sein!“
— Michael Bauchmüller
„Eine Protestbewegung ist zwangsläufig gegen etwas. Wir sind gegen Fracking, weil wir für eine intelligente Energienutzung, ein intaktes Ökosystem ohne (noch mehr) Chemie in Luft, Böden und Wasser und damit für eine erhaltenswerte Lebenswelt für alle stehen. Gegen ist also für.“
— Ch. Stoldt und I. Köhne
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.“
Fracking-Gegner: Unterstützung für Bürgerinitiativen
Die Bürgerinitiativen in Thüringen, die sich für ein generelles
Frackingverbot einsetzen, sehen sich auf dem richtigen Weg. Die
Fracking-Gegner pochen weiter auf Beteiligung.
Die Bürgerinitiativen „Fahner Höhe“, „Gegen Tiefe Geothermie
Meiningen“ sowie „Kein Fracking Unstrut-Hainich“ kämpfen seit Jahren
darum, dass eine öffentliche Beteiligung erfolgt, wenn es um
Umweltbelange geht. Konkret wollen sie aber die unkonventionelle
Gasförderung unterbinden.
Bürgerbewegte kämpfen seit Jahren gegen Fracking
Mit einer Resolution haben sich die Bürgervertreter vor einigen Wochen an die Generalsekretärin der SPD, Yasmin Fahimi
gewandt. (TLZ berichtete) Von der Sozialdemokratin erhalten die
Thüringer Bürgervertreter Unterstützung. „Wir haben eine Antwort
erhalten und die bestärkt uns in unserem Ansinnen“, sagt Lutz Kromke der
TLZ. Er gehört zu den Bürgerbewegten, die im Unstrut-Hainich-Kreis
gegen Fracking kämpfen und hatte die Resolution mit auf den Weg
gebracht.
Fahimi bewegt sich mit
ihrer Antwort auf die Resolution, die im Oktober an die Sozialdemokratin
versendet und jetzt von ihr persönlich beantwortet wurde genau in dem
Rahmen, die die Mitglieder der BIen für sich schon einige Zeit
abgesteckt haben. So kritisiert die Sozialdemokratin in ihrem Schreiben,
das unserer Zeitung vorliegt, dass im gesamten Rechtsverfahren bei
Umweltverträglichkeitsprüfungen nur jene Erkenntnisse Verwendung finden
dürfen, die die klagende Partei bereits im Verwaltungsverfahren
angegeben hat. „Neue Erkenntnisse über Umweltauswirkungen dürfen also
keine Rolle spielen“, schreibt Fahimi an die Vertreter der Initiative zur bisherigen Verfahrensweise.
Bundesregierung muss Positionen von Bürgern stärken
Die Bundesregierung, schreibt sie, müsse nachbessern, um damit
die Rechtsposition der Bürger und Gemeinden bei Großprojekten – „auch
beim Fracking“ – zu stärken. Kromke freut sich, dass die „aktuellen
rechtlichen Verwerfungen“ in der Bundesrepublik von der
Generalsekretärin thematisiert werden.
Sie geht detailliert auch auf die Sorgen ein, welche die Gegner
von Fracking haben, äußert – kaum verwunderlich – Verständnis dafür und
macht deutlich: „Unkonventionelles Fracking zur Förderung von Schiefer-
und Kohleflözgas zu wirtschaftlichen Zwecken ist derzeit nicht
verantwortbar.“
Damit trifft sie den Nerv der Fracking-Gegner, die bei allen
Großprojekten darauf pochen, beteiligt zu werden. Deshalb werde man
weiter dafür kämpfen, dass Umweltausschusssitzungen des Thüringer
Landtages öffentlich sind. Die Möglichkeit dazu gibt es bereits, wenn im
Umweltschuss die Mitglieder mehrheitlich dafür votieren, dass zu einem
bestimmten Tagesordnungspunkt ein öffentlicher Teil möglich ist.