Fracking, also das Aufbrechen von
Gesteinsformationen, um Erdgas und Erdöl freizusetzen, gilt in
Deutschland als Technologie, die die Umwelt gefährden kann. Tatsächlich
enthält das Wasser, das unter hohem Druck in den Untergrund gepresst
wird, neben Sand wenige Prozent Chemikalien, die das Wasser wie ein
Spülmittel enthärten, und verhindern, dass sich Algen bilden, die die
Poren verstopfen. Ein Teil des Fracking-Wassers gelangt zur Oberfläche
zurück, wo es im günstigsten Fall gesammelt und gereinigt wird. Da
es sich um sehr große Mengen an Flüssigkeit handelt, deren Reinigung
sehr teuer ist, pressen manche Unternehmen das Schmutzwasser einfach in
tief gelegene geologische Formationen. Forscher am Massachusetts
Institute of Technology in Cambridge haben jetzt ein Verfahren
entwickelt, mit dem sich verunreinigtes Wasser in zwei Fraktionen
aufteilen lässt.
Eine besteht im günstigsten Fall aus Frischwasser,
das ohne weitere Behandlung trinkbar ist, die andere aus Wasser, in dem
die Schadstoffe konzentriert sind. Damit ließe sich die Wassermenge,
die endgelagert werden muss, drastisch verringern. Das Konzentrat könnte
auch wieder mit Wasser und Sand vermischt und erneut zum Fracking
genutzt werden. Anders
als bei gängigen Verfahren wie der Umkehrosmose, bei der
Verunreinigungen durch feine Membranen, die verstopfen können,
zurückgehalten werden, arbeiten die MIT-Wissenschaftler mit elektrischen
Schockwellen. Das verunreinigte Wasser fließt zwischen zwei Elektroden
durch, zwischen denen in schneller Folge eine elektrische Spannung
aufgebaut wird. Diese sorgt dafür, dass positiv geladene Ionen zur
negativ geladenen Elektrode abgelenkt werden. Negativ geladenen Ionen
drängen zur Gegenseite. Am Ende der Strecke teilt eine Art Messer die
beiden Ströme in Frisch- und Schmutzwasser. Das
Verfahren ist zur Entsalzung von Wasser entwickelt worden. In diesem
Fall sind es die Natrium-Ionen – Salz ist ein Molekül, das Natrium und
Chlor enthält –, die zur negativen Elektrode driften. Das gasförmige
Chlor weicht in die Atmosphäre aus. Schock-Elektrodialyse nennen die
Forscher ihre Entwicklung, die im Labor schon funktioniert. Sie hoffen,
mit dieser Technik eine Entsalzungsmöglichkeit gefunden zu haben, die
weniger Energie benötigt als etwa die Umkehrosmose, bei der Salzwasser
mit hohem Druck durch eine Membran gepresst wird, die keine
Natriumchlorid-Moleküle passieren lässt. [...] weiterlesen unter: http://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Umwelt-Recyclingtechnik/Elektroschocks-Schmutzwasser-Fracking-reinigen