Ölpreis: Russland steigert Produktion

Ölpreis: Russland steigert Produktion – US-Fracking-Firmen die Opfer



Die russiche Öl-Produktion wird im Oktober mit 10,77 Millionen Barrel pro Tag zum zweiten Mal in Folge ein Allzeithoch erreichen. Das geht aus Daten des russischen Energieministeriums hervor – wobei für die noch fehelnden Tage im Oktober ein Durchschnittswert herangezogen wird.

Das zeigt: die russischen Ölfirmen sind offenkundig besser gewappnet für den Verfall der Ölpreise als US-Firmen. Denn die Öl-Produktion ist in den USA seit dem Hochpunkt im Juni um 5% zurück gegangen – viele Bohrstellen wurden aufgegeben, weil US-Produzenten bei den aktuellen Preisen Verluste schreiben oder von den Banken keine neuen Kredite mehr für die Fortsetzung der Förderung erhalten.

Anders dagegen die Lage russischer Firmen: zwar leiden auch sie unter den geringen Verkaufspreisen für Öl, doch sinkt durch den niedrigeren Preis auch die Steuerlast der Unternehmen. Hinzu kommt die Abwertung des Rubel: da der Rubel zum US-Dollar stark abgewertet hat, können Russlands Ölförderer günstiger produzieren und auch den Fall des Ölpreises besser kompensieren, weil sie für den Verkauf des schwarzen Goldes mehr Rubel erhalten. Hinzu kommt, dass die Steuern für Exporte, die der russische Staat veranschlagt, aufgrund des niedrigeren Ölpreises ebenfalls sinken. Das bedeutet aber auch: Hauptgeschädigter des Preisverfalls beim Öl sind weniger die russischen Ölproduzenten, als vielmehr der russsiche Staat, dem dadurch die Einnahmen wegbrechen. Knapp die Hälfte aller Einnahmen des russischen Staates entfallen auf Öl und Gas.


Derzeit gibt es daher Überlegungen der russischen Regierung, aufgrund der wegbrechenden Einnahmen die Steuern für Ölunternehmen zu erhöhen – wogegen sich die Produzenten des Landes naturgemäß wehren. Da die Ölproduktion aber für den Staat von existentieller Bedeutung ist, haben Firmen wie Rosneft mit ihrem Widerstand gegen die Pläne gute Erfolgsaussichten.


Ganz anders dagegen die Lage in den USA: hier gibt es nicht einmal eine gemeinsame Interessensvertretung der Ölproduzenten, weil es zahllose kleine Firmen gibt, die auf kleinen Landeinheiten produzieren und daher nicht zentral erfaßt sind. Hinzu kommt, dass bei den meisten Firmen in den USA aufgrund höherer Löhne und einer kostenaufwendigeren Förderung die Produktionskosten höher sind als in Russland. Es spricht also vieles dafür, dass die russsichen Ölproduzenten deutlich bessere Überlebenschancen haben als die meisten ihrer amerikanischen Pendants. Mit der Rekordproduktion verschäfen die russischen Produzenten dabei tendentiell den Abwärtsdruck der Ölpreise weiter – auch auf Kosten der US-Fracking-Unternehmen!


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