Liebe Unterstützer, liebe Interessierte der Bürgerinitiative Kein-Fracking-in-der-Heide:
In Zusammenarbeit mit vielen anderen B.I.s und Organisationen wie etwa ver.di, BUND, Brot für die Welt, um nur einige zu nennen (Alle sind im Anhang zu sehen), haben wir erneut einen Aufruf an die führende MdBs der Regierungskoalition geschickt, um wieder auf die Gefahren des Fracking hinzuweisen und auf die pure Nutzlosigkeit von exzessiven Öl- und Gasbohren einmal mehr hinzuweisen. Wir hoffen natürlich, dass ein so breit getragener Aufruf nicht so ohne weiteres an den Empfängern vorbei geht, sondern sie endlich der Vernunft und dem Vorsorgeprinzip folgen, was nur heißen kann: Fracking verbieten.
Wir werden auch weiterhin aktiv gegen Fracking bleiben und im Schulterschluß mit anderen Initiativen gegen die geplanten Regelungen vorgehen und hoffen auch in Zukunft auf Eure / Ihre Unterstützung, wann und wo immer möglich. Vielen Dank!
Aktuelles und Hintergründe findet Ihr / finden Sie auch auf der homepage: www.kein-fracking-in-der-heide
Frdl. Grüße
Rüdiger Schmidt
im Sprecherrat der B.I.
Kein Fracking in der Heide
Fracking verbieten, Klima schützen, Energiewende voranbringen
Berlin, den 22. September 2015
Sehr geehrter Herr Kauder, sehr geehrter Herr Oppermann, sehr geehrter Herr Dr. Fuchs, sehr geehrter Herr Dr. Nüßlein, sehr geehrte Frau Vogt, sehr geehrter Herr Heil,
die Verhandlungen über das Fracking-Regelungspaket, die vor der Sommerpause aufgrund von unüberbrückbaren Differenzen zwischen CDU/CSU und SPD auf Eis gelegt worden sind, sollen wieder aufgenommen werden.
Wir als Vertreter aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie Kirche, Gewerkschaft, Umweltschutz und Entwicklungspolitik, möchten Sie an dieser Stelle an die Gefahren des Fracking für die Natur, das Klima und die menschliche Gesundheit erinnern. Fracking und die Verpressung von Lagerstättenwasser können zur Verunreinigung von Boden, Trink- und Grundwasser führen; Fracking verursacht zudem einen enormen Wasser- und Flächenverbrauch. Das vorgeschlagene Rechtsänderungspaket enthält keinen ausreichenden Schutz vor diesen und anderen Gefahren des Fracking und des Umgangs mit Lagerstättenwasser.
Die Verabschiedung des Fracking-Gesetzespakets würde das Zeitalter der klimaschädlichen fossilen Energien künstlich verlängern und hohe finanzielle und ökologische Kosten für die Allgemeinheit verursachen. Mittlerweile haben ungefähr 2.500 Städte und Gemeinden in Deutschland Resolutionen gegen Fracking verabschiedet und bezeichnen sich als „frackingfrei“. Kirchen, Wasserversorger, Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen, Bürgerinitiativen, Gewerkschaften sowie VertreterInnen der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie haben sich in den vergangenen Monaten kritisch zu dem vorliegenden Gesetzespaket geäußert. Der Trinkwasserversorgung ist immer Vorrang vor der Rohstoffgewinnung zu gewähren. Allein die Öl- und Gasindustrie begrüßt das Regelwerk.
Anders als von den Unternehmen der Erdöl- und Erdgasgewinnung behauptet, würde der Einsatz von Fracking in Deutschland keinen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten oder die Energiepreise senken – dazu sind die vermuteten Vorkommen, die in Deutschland mithilfe von Fracking gewonnen werden könnten, zu klein. Die Erfahrung in anderen Ländern zeigt zudem, dass die Schätzungen der gewinnbaren Mengen im Verlauf der Erprobungsphase in der Regel nach unten korrigiert werden müssen.
Eine Ausweitung von Fracking in Deutschland würde angesichts dieser eher marginalen industriewirtschaftlichen Bedeutung arbeitsmarktpolitisch keine spürbaren positiven Wirkungen erwarten lassen, demgegenüber jedoch Arbeitsplätze in Branchen gefährden, die sauberes Trinkwasser produzieren, wie der Wasserwirtschaft, oder die auf sauberes Wasser angewiesen sind. Unter anderem solche in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.
In seiner kürzlich erschienenen Enzyklika sieht auch Papst Franziskus es als „dringend geboten, politische Programme zu entwickeln, um in den kommenden Jahren den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen stark verunreinigenden Gasen drastisch zu reduzieren, zum Beispiel, indem man die Verbrennung von fossilem Kraftstoff ersetzt und Quellen erneuerbarer Energie entwickelt“. Wenn staatliche Forschungsgelder für Probebohrungen bereitgestellt werden, steht die Förderung von Fracking in finanzieller Konkurrenz zur Durchsetzung der Energiewende. Wir fordern Sie daher auf, nicht auf die Verlängerung des fossilen Zeitalters zu setzen, sondern sich für ein Fracking-Verbot einzusetzen und im klimapolitisch wichtigen Jahr 2015 Deutschlands Ruf als Energiewendeland gerecht zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Hubert Weiger Vorsitzender Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.
Leif Miller 1. Vizepräsident Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
Frank Bsirske Vorsitzender Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
Dietmar Schäfers Stellv. Bundesvorsitzender IG BauenAgrar-Umwelt
Claus-Harald Güster Stellv. Vorsitzender Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
Roland Demleitner Geschäftsführer Private Brauereien Deutschland e.V.
Klaus Seitz Abteilungsleiter Politik, Brot für die Welt
Gudrun Kordecki Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der EKD
Hermann Albers Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE) e.V.
Franziska Buch Referentin für Energie und Klima, Umweltinstitut München e.V.
Peter Fuchs Geschäftsführender Vorstand PowerShift e.V.
Christoph Bautz Geschäftsführer Campact e.V.
Roland Hipp Kampagnen-Geschäftsführer Greenpeace
Florian Kubitz Vorstandssprecher ROBIN WOOD
Gerlinde Schermer Sprecherin Berliner Wassertisch
Geert De Cock Director EU-Affairs Food & Water Europe
Hans-Josef Fell Energy Watch Group
Dr. Werner Zittel Stiftungsvorstand Ludwig-BölkowStiftung
Andy Gheorghiou Bürgerinitiative Lebenswertes Korbach e.V.
Tim Steindamm Bürgerinitiative Fracking freies Hessen e.V.
Walter Klingner Vorstandsmitglied BI Lebensraum Vorpommern e.V.
i.A. Karin Petersen Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V.
Gilbert Siegler Hamburger Energietisch
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V.
Aktionsbündnis No Moor Fracking
Bürgerinitiative frackingfreie Probstei
Bürgerinitiative frackingfreies Auenland
Bürgerinitiative frackingfreies Hamburg
Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe
Bürgerinitiative Intschede
Bürgerinitiative Kein CO2-Endlager Altmark
Bürgerinitiative Kein Fracking in der Heide
Bürgerinitiative kein frack in wf
IG Schönes Lünne
NoFracking Bodensee-Oberschwaven
Umweltgruppe Wiedenthal/Schaumburg