Bad Meinberger Mineralbrunnen gegen Fracking

Unternehmenstradition im Zeichen eines kostbaren Rohstoffs: Seit 1767 wird in Bad Meinberg Mineralwasser den Quellen des Eggegebirges, gelegen im Naturschutzgebiet Teutoburger Wald, entnommen. Damit blickt die Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen GmbH & Co. KG insgesamt auf eine knapp 250-jährige Tradition zurück.


Um diese auch in Zukunft wettbewerbsfähig fortführen zu können, hat der rund 80 Mitarbeiter starke Betrieb vor einigen Monaten etwa zwei Millionen Euro in eine neue Flaschenreinigungsanlage investiert, die 40.000 Glasflaschen in der Stunde reinigen kann und dabei auch noch Wasser und Energie spart. Des Weiteren ist eine Erweiterung von Lager- und Außenflächen am Standort Bad Meinberg erfolgt. Aktuell wird auch die Produktion des Unternehmens durch bauliche Maßnahmen erweitert. „Diese Maßnahmen stehen allesamt im Zeichen unserer Nachhaltigkeitsstrategie, doch es gibt aktuell auch ein Thema, welches uns sehr beschäftigt und uns auch ein Stück weit mit Sorge erfüllt und das ist die aktuelle Fracking-Debatte“, erklärte Bad-Meinberger-Geschäftsführer Volker Schlingmann jetzt Lippes Landrat Friedel Heuwinkel, der den Betrieb gemeinsam mit Berthold Lockstedt, Fachgebietsleiter für Wasser-, Abfallwirtschaft, Immissions- und Bodenschutz, auf Einladung des Unternehmens besuchte.


Hintergrund: Fracking, also die Förderung von Erdgas und Erdöl aus tiefen Gesteinsschichten mit Hilfe chemischer Zusätze und hohem Druck, ist nach Meinung vieler Experten nach wie vor mit großen Risiken behaftet. Der lippische Kreistag hatte Fracking deshalb bereits 2013 in Form einer gemeinsam beschlossenen Resolution eine klare Absage erteilt. Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung soll nun den Einsatz von Fracking in Deutschland regeln. Demnach könnte Fracking in bestimmten Fällen zugelassen werden. Schon jetzt haben sich verschiedene Konzerne Rechte bis ins Jahr 2017 gesichert, um Probebohrungen durchzuführen.

„Laut Gesetzesentwurf soll es zwar generell verboten werden, in Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten sowie in Einzugsgebieten von Wasserentnahemestellen für die öffentliche Wasserversorgung Fracking zu betreiben, aber das geht uns nicht weit genug. Fracking darf landesweit mindestens auch in den Einzugsgebieten von natürlichen Mineralquellen, wie im Fall von Bad Meinberg Mineralbrunnen, nicht erlaubt sein. Solange außerdem die Risiken nicht zweifelsfrei aus dem Weg geräumt sind, muss ein grundsätzliches Förderverbot ausgesprochen werden“

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fordert Lippes Landrat Friedel Heuwinkel.

„Unser Problem ist aktuell, dass zwar 40 Prozent des Kreises aus Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebieten bestehen, die Fläche unsere Förder- und Produktionsstätten aber nicht darunter fallen, was mit Blick auf die baldige Gesetzesregelung bei uns für zusätzliche Bauchschmerzen sorgt“, erläutert Volker Schlingmann. „Die Sorgen des Unternehmens sind nachvollziehbar, denn die Förderung absolut unbelasteten Grundwassers ist eine der wesentlichen Grundlagen für die Existenz und das Fortbestehen von Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen“, so Berthold Lockstedt. „Wir sind Mitglied im `Bündnis zum Schutz des Wassers´ und wollen dort jetzt gemeinsam mit unseren Partnern versuchen, unseren Naturschatz zu sichern und gleichzeitig auf unsere aufmerksam zu machen“, fasst Volker Schlingmann zusammen. „Der Kreis wird natürlich versuchen, das Unternehmen zu beraten und bei diesem Vorhaben zu unterstützen“, fügt Berthold Lockstedt an.


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