Wirtschaftliche Folgen des Fracking

Wirtschaftliche Folgen des Fracking
Globale Schiefergasförderung würde den Klimaschutz verteuern

Der Schiefergas-Boom in den USA hat auch in anderen Ländern Begehrlichkeiten geweckt. Eine Studie zeigt nun, dass eine weltweite Förderung von Schiefergas negative Folgen hätte.

Schiefergas steht im Ruf, klimafreundlich zu sein und die Gaspreise sinken zu lassen. Somit scheint es zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Gilt das aber generell und überall auf der Welt? Im Auftrag des deutschen Umweltbundesamtes sind Wissenschafter des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe der Frage nachgegangen, ob Schiefergas den Klimaschutz billiger macht. Ihre Antwort widerspricht den Erwartungen: Würde Schiefergas im globalen Massstab gefördert, so käme es viele Länder teurer, ihren fairen Beitrag zum Erreichen des Zwei-Grad-Ziels zu erbringen.

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Länderspezifische Aussagen

Die Forscher stützten sich bei ihrer Untersuchung auf ein globales Energiesystemmodell mit hoher regionaler Auflösung. Dadurch erlaubt es das Modell, den Effekt von Schiefergas regionenspezifisch zu untersuchen. Für die globalen Entscheidungsträger ist das wichtig. Ihnen imponiert nämlich kein durchschnittliches Welt-Optimum. Sie setzen sich vielmehr aus Vertretern der Regionen zusammen, und diese achten durchaus auf ihre eigenen Interessen. Wichtig sind deshalb spezifische Aussagen für jene Regionen, denen die Natur die Option gegeben hat, im grossen Stil Schiefergas zu fördern. Wäre ein Verzicht auf diese Ressource für sie wirklich ein Verzicht?

Die Forscher betrachteten zunächst ein Basisszenario, in dem keine Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen ergriffen werden. Die Kosten des Klimaschutzes sind dann definiert als die Mehrkosten relativ zu dieser Basisentwicklung. Dabei gehen die Autoren davon aus, dass jedes Land im Rahmen seiner technischen Möglichkeiten die günstigsten Massnahmen ergreift, um die ihm auferlegte Treibhausgasreduktion zu realisieren. Da es um einen Vergleich mit und ohne Schiefergas geht, war das Basisszenario zu verdoppeln: Im einen Fall wird der Zugriff auf das Schiefergas überall erlaubt. Im anderen Fall wird dies – mit Ausnahme der USA, wo die Förderung von Schiefergas bereits Realität ist – nirgends zugelassen. [...]



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http://www.nzz.ch/wissenschaft/klima/globale-schiefergasfoerderung-wuerde-den-klimaschutz-verteuern-1.18567559