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Fracking blieb auch in dieser Woche ein großes Thema. Es gibt ein Gesetz, das die einen als "Hintertür zum Fracking" bezeichnen, die anderen als "Verbotsgesetz". Wieso fällt es der Politik so schwer, hier ein klares Wort zu sprechen?
Das von Bundesumweltministerin Hendricks vorgestellte Gesetz stellt eine solide Grundlage dar, um die hohen Risiken des Frackings in Deutschland zu minimieren und festzustellen, dass Fracking in Deutschland in der Zukunft keine Rolle spielen wird. Die Umweltverträglichkeitsprüfungen sind umfassend, in risikobehafteten Gebieten darf gar nicht gefrackt werden. Und vor allem kann es mit diesem Vorstoß mehr Klarheit geben, ob das Fracking-Potenzial nicht doch viel niedriger ist als angenommen.
Erste Schätzungen für Deutschland gehen davon aus, dass die Potenziale des unkonventionelles Gases, das mittels Fracking gewonnen werden kann, anders als in den USA oder Asien denkbar gering sind. Nur für maximal zehn Jahre könnte in Deutschland der Gasbedarf überhaupt gedeckt werden, wenn man alle Gasquellen mittels Fracking erschließen würde. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie erschlossen werden, vor allem aus Umwelt- und aus Kostengründen. Und natürlich wird es erhebliche Bürgerproteste geben.
Schauen wir nach Polen: Dort hat man auf große Mengen an unkonventionellem Gas gehofft – und nach den ersten Probebohrungen festgestellt, dass die erschließbaren Quellen viel zu unergiebig sind. Die Fracking-Unternehmen haben sich aus dem Land schon weitestgehend zurückgezogen.
Hinzu kommt, dass wir gar nicht auf Fracking-Gas angewiesen sind. Zwar ist Gas wichtig als Brückentechnologie für die Energiewende, denn Gaskraftwerke sind aufgrund ihrer Flexibilität gut kombinierbar mit erneuerbaren Energien, außerdem brauchen wir Gas für Gebäudeenergie und Mobilität. Es gibt aber in den kommenden Jahrzehnten sogar ein Überangebot an Gas auf den internationalen Märkten. Deutschland ist sehr gut an die Lieferländer angebunden und benötigt auch zukünftig kein aus heimischen Quellen gefracktes Gas. Beim Fracking in Deutschland handelt es sich also um "viel Lärm um nichts". [...]
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http://www.klimaretter.info/herausgeber/prof-claudia-kemfert/18785-weise-cartoons-falscher-fracking-laerm-und-ein-schlechter-deal