Fracking-Industrie: Die Luft wird dünner
Der Sturz des Ölpreises scheint unaufhörlich und bringt immer mehr US-Ölförderer in Bedrängnis: Mit Schlumberger und Halliburton erwischte es jetzt schon große Spieler.

Dieser Tage ist es sehr kalt in Lorain, Ohio. Bei minus 13 Grad und unter viel Schnee liegt die Stadt direkt am Erie-See mitten im alten Stahlgürtel der USA. Seit 1895 wird in Lorain Stahl gekocht, rauchende Schornsteine überragen seit über hundert Jahren den 64.000 Einwohner-Ort. Der Stahlproduzent U.S. Steel betreibt hier eine seiner Fabriken. In den vergangenen Jahren hatte der Energie-Boom in den USA das Geschäft ordentlich beflügelt. Jetzt sollen mehr als 600 Leute entlassen werden.

"Wir hoffen, dass das nur eine temporäre Entscheidung ist", zeigt sich Chase Ritenauer, Bürgermeister der Stadt Lorain im öffentlichen Rundfunk besorgt. U.S. Steel sei einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region: "Das sind 600 Menschen, die ihre guten Löhne nicht mehr in unserer Gemeinde ausgeben können." Eigenheime würden weniger nachgefragt, Autos und andere Produkte aus der Region würden sich bald schlechter verkaufen.


Die Liste wird immer länger

U.S. Steel produziert in Lorain hauptsächlich Stahlrohre für die Ölfelder der Fracking-Industrie. Diese fährt in dem zurzeit unsicheren Umfeld ihre Investitionen herunter. Der Ölpreis, der sich seit Sommer vergangenen Jahres halbiert hat, zwingt die US- Förderfirmen, ihre Profitabilität zu prüfen. Seit Anfang des Jahres gibt es ein Barrel Öl für unter 50 Dollar. Viele Fracking-Firmen in North Dakota, Texas, Pennsylvania oder Wyoming können nur mit Gewinn produzieren, wenn der Ölpreis mindestens bei 70 bis 80 Dollar pro Barrel liegt - das ist von Bohrloch zu Bohrloch und Region zu Region unterschiedlich. (...)


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