Die einen bekommen mehr Holz und die anderen das Gift in den Boden:
Fracking kennt Gewinner und Verlierer, und wie üblich profitieren davon
jene, die ohnehin schon bevorzugt sind.
Ihr Dorf, sagt Katharina, liegt neben einem potenziellen Fördergebiet für die umstrittene Frackingmethode. Ich habe Katharina persönlich kennengelernt, sie wirkt wahnsinnig nett und gehört zu den Personen auf der Welt, die ich nicht zum Feind haben will, weil mir das sicher nicht gut bekäme. Sie kann nämlich ganz anders, als sie wirkt. Und wenn sie dann noch Verhältnisse wie im Wendland prophezeit, sollte bei ihr in Niedersachsen auf dem Dorf jemand auftauchen und Chemikalien in den Boden pressen, dann glaube ich ihr das einfach. Das wäre hier bei uns auch nicht anders. Das gute Westviertel meiner kleinen, dummen Heimatstadt an der Donau liegt im Westen, weil man nach dem Krieg im Osten die Petrochemie ansiedelte. Und wer im Osten wohnte, hatte am Wochenende, wenn sie in den Raffinerien unbeaufsichtigt die Produktionsreste abfackelten, keine schöne Zeit. Alles harmlos. Keine Gefahr für die Bevölkerung. Hiess es damals in der Contergan-Epoche. Seveso an der Donau, witzelten wir. Vor allem, weil wir am anderen Ende der Stadt wohnten, fern des nächtlichen Feuerscheins am Himmel und mit der warmen Glut im romantischen Kachelofen. Da kann man so etwas als Minderjähriger schon mal lustig finden.
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