Leserbrief an die Landeszeitung für die Lüneburger

Am Donnerstag, dem 22.11.2012, fand eine Sitzung der kommunalen Umweltausschüsse vom Landkreis und der Stadt Lüneburg statt, die uns sehr erstaunte...(siehe auch unter Pressestimmen, 27.11.2012)

 

Als Reaktion schrieben wir einen Leserbrief an die Landeszeitung Lüneburg.

 

Artikel: Landrat:“Fracking auf Eis legen“, erschienen am 17/18.11.12

und „Landkreis hofft auf ein Moratorium“, erschienen am 23.11.12 in der Landeszeitung

 

Empört euch! Wenn man den Ausführungen Christian Möllers vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie zum Erlaubnisverfahren für Erdöl- und Erdgasvorkommen auf der gemeinsamen Sitzung der Umweltausschüsse von Stadt und Landkreis lauscht, kann man sich nur Stephane Hessel anschließen, der von uns allen mehr Empörung fordert. Denn gleich zu Beginn der Sitzung lassen uns Beamte (wohlgemerkt!) wissen, wie sie Konzernen über –mehrfach abgesicherte und  mehrstufige Prüfungsverfahren- die Suche und u.U. auch Förderung der letzten  Kohlenwasserstoffvorkommen ermöglichen wollen (O-Ton Möller:“Die besten Chancen  auf Zuschlag haben die, die das Feld am effektivsten ausbeuten.“). Dabei  spielen die auf den Erlaubnisfeldern Oldendorf/Luhe und Lüneburg lebenden  Bürger keine Rolle – Erwähnung finden sie zumindest nicht.

 

Es stellt sich die Frage, welche Interessen staatliche Behörden überhaupt vertreten... Abgesehen von der Gefährdung der qualitativ hochwertigen Trinkwasservorkommen durch das umstrittene „Fracking“ ist diese Region eine Urlaubsregion, in der von den Kommunen viel für deren bleibende Attraktivität getan wird. Nichtsdestotrotz wiegen – nur so sind die Vertreter des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie zu verstehen – Förderinteressen schwerer als der Schutz der Natur- und Kulturlandschaft, die durch Zufahrtswege und Förderfelder sicher nicht verlockender auf potentielle Feriengäste, Besucher und Bewohner wirkt.

 

Haben wir Bürger genug Vertrauen in eine Behörde, die darüberhinaus die Genehmigungsverfahren sowohl der Asse als auch Gorlebens mit zu verantworten hat, und in die im Januar zu wählenden Landespolitiker, dass wir auf Empörung über diese ungeheuerliche Ignoranz gegenüber Bürgerinteressen verzichten wollen?

 

C. Stoldt und I. Köhne,

Oldendorf/Luhe

 

Wir protestieren gegen Fracking, da unsere und vielleicht bald auch Ihre Region von diesem ausbeuterischen Verhalten betroffen ist !