ExxonMobil kommt bei der Öl- und Gassuche im Aufsuchungsgebiet „Vierlanden“ schneller voran als geplant. Das geht aus einer neuen Senatsantwort auf die Anfrage der Abgeordneten Dora Heyenn (Die Linke.) hervor. Darin wird berichtet, dass ExxonMobil einen ursprünglich geplanten Schritt aus dem Arbeitsprogramm überspringen konnte. In der Senatsantwort heißt es: „Auf Grund des Vorliegens von Daten guter Qualität hat die Antragstellerin auf das gemäß Arbeitsprogramm vorgesehene Reprozessing ausgewählter 2D-Linien und in Folge auf deren Re-Interpretation verzichtet.“
Die Bürgerinitiativen FrackingFreies Hamburg sowie Harburg sind höchst besorgt. Ihr Sprecher Werner Diedrichs erklärt dazu: „Niemand sollte sich in Sicherheit wiegen, dass vor 2017 hier sowieso nicht passiert. Es ist durchaus möglich, dass Exxon schon bald eine Zulassung beantragt, um in unserer schönen Kulturlandschaft zu bohren.“ Die Bürgerinitiativen bezweifeln, dass die Hamburger Behörden eine solche Bohrlizenz verhindern können, da die erteilte Erlaubnis Fracking nicht ausdrücklich ausschließt und dem Unternehmen einen Vertrauensschutz gewährt, das beantragte Fracking auch anwenden zu dürfen. Auch der Beschluss der Bürgerschaft vom Dezember 2013, gemäß dem nur ein Fracking mit „umwelttoxischen Chemikalien“ in „unkonventionellen Lagerstätten“ abgelehnt wird, halten die Initiativen für ungeeignet, um die unkontrollierbaren Risiken des Fracking zu verhindern.
Besonders pikant: Bundeswirtschaftsminister Gabriel will „zeitnah“ Gesetzesänderungen in Kraft setzen, die eine Sicherheit beim Fracking bringen sollen, die es auf Grund der unkontrollierbaren Risiken nicht geben kann. „Aufgrund all dieser Tatsachen und auch angesichts des fertigen Freihandelsabkommens CETA sind wir hochgradig alarmiert, dass bei uns bald die Bohrtrupps anrücken können. Unsere schöne Kulturland-schaft würde sich in eine Industrielandschaft verwandeln, mit Lärm, Dreck, hohem Verkehrsaufkommen und Immobilien, die nichts mehr wert sind.“, ergänzt Diedrichs.