öffentliche Veranstaltung Wendhausen

Trau – schau – wem??!!

Die SPD Ostheide hatte eingeladen und trotz der Brisanz des Themas kamen bei den schlechten Wegeverhältnissen leider nur ca. 40 Personen nach Wendhausen. Es erwartete sie ein Vortrag von Dr. Sauter (Uni  Göttingen). Anschließend Fragen und Diskussion – wie man das so kennt.Es folgte ein hochfachlicher Vortrag über das Vorgehen bei dieser Studie und über die Fragestellungen und Ergebnisse.   Neben vielen bekannten Dingen gab es jede Menge neues Vokabular und auch ein paar spannende Details.

So etwa, dass es durchaus denkbar wäre, dass im Zuge eines Fracunfalls unter Tage die Verbindung zu einem Tiefengrundwasser hergestellt werden könnte. Und dies dann über Jahrzehnte oder Jahrhunderte die Grundwasserströme verseuchen würde.  Oder etwa, dass hier erneut mit Salz als „sehr stabilem“ Gestein gearbeitet wird, als habe es die Asse nie gegeben. Oder dass es, außer den Erfahrungen in den USA,  keine Erfahrungen zum speziellen Fracking-Verfahren in unkonventionellen Lagerstätten gibt. In den USA, wo es nachweislich diverse schwere Havarien gegeben hat!

Unangebracht scheint an dieser Stelle, dass Hr. Sauter wiederholt von „diffusen Ängsten“ in der Bevölkerung spricht. Nicht unsere Ängste sind diffus, sondern seine Antworten, als es kritische Nachfragen gibt!  Auf die Ebene der Ethik, der Ökobilanz, der Verantwortung für die nachkommende Generation will er sich ebenso wenig einlassen, wie auf die genauere Aussage zur Langzeitstudie, zur langfristigen Sicherheit des eingebrachten Materials in den tiefen Schichten oder den Folgen zusätzlicher kleiner Erdbeben. Er will sich nicht zur Verantwortung der Wissenschaftler äußern; zur Frage, ob immer für alles die Vorlage geliefert werden müsse, was technisch machbar erscheint. Er drückt sich um unangenehme Fragen und will auch keine persönliche Meinung kund tun. Und sagt stets, dies sei ja dann eine Entscheidung der Politik.

Spätestens hier wird klar, dass diese von Exxon mobil initiierte und bezahlte Studie, trotz all der illustren Namen mit viel Reputation, keineswegs unabhängig ist. Das einzig taugliche an den Empfehlungen dieser Expertenrunde ist die Forderung nach einem gesellschaftlichen Dialog und nach einer Änderung des Bergrechtes.  Dies zu tun wird eine vorrangige Aufgabe der nächsten Bundesregierung. Ansonsten fordern mich solche Werbetouren  der Fracking-Lobby eher heraus, noch vehementer dagegen zu arbeiten (www.wir-gegen-fracking.de).