„Lassen Sie uns alles daransetzen, daß wir der nächsten Generation, den Kindern von heute, eine Welt hinterlassen, die ihnen nicht nur den nötigen Lebensraum bietet, sondern auch die Umwelt, die das Leben erlaubt und lebenswert macht.“
— Richard von Weizsäcker
„Ein endlicher Rohstoff kann schon denklogisch nicht die Zukunft sein! [...] Die Zukunft kann nur postfossil sein!“
— Michael Bauchmüller
„Eine Protestbewegung ist zwangsläufig gegen etwas. Wir sind gegen Fracking, weil wir für eine intelligente Energienutzung, ein intaktes Ökosystem ohne (noch mehr) Chemie in Luft, Böden und Wasser und damit für eine erhaltenswerte Lebenswelt für alle stehen. Gegen ist also für.“
— Ch. Stoldt und I. Köhne
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.“
"In den USA lässt sich mit der umstrittenen Fracking-Technologie kaum noch Geld verdienen. Nun schielen die Energiefirmen auf die EU. Mit Lobbyisten und dem Freihandelsabkommen wollen sie sich gegen den Widerstand durchsetzen.
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Mit einiger Verve kämpfen die großen US-Schiefergas- und Mineralölfirmen derzeit dafür, die Technologie auch in Europa einsetzen zu können. Sie klagen auf Abbaurechte, führen Hintergrundgespräche, lassen Studien fertigen. Nachdem der amerikanische Markt mittlerweile derart von dem billigem Gas überflutet wird, dass sich kaum noch Geld mit Fracking verdienen lässt, soll sich nun Europa öffnen. Auch Deutschland ist im Visier der Firmen. Dumm nur, dass die neue Energiewelt hier so gar nicht willkommen ist.
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Die "Schiefergas-Revolution" lasse sich nicht wegdiskutieren, sie werde für hundert Jahre Nordamerika mit günstigem Gas versorgen. "Das stellt die Grundannahme der Energiewende, die Preise für fossile Energie würden immer steigen, auf den Kopf", meint Yergin. Nötig sei nun eine "wettbewerbsfähige Energiewende", mit weniger Ökostrom und, klar, mehr Schiefergas - made in Germany. Zwar pocht IHS auf seine Unabhängigkeit. Die Firma dankt aber, ganz transparent, diversen Multis und Industrieverbänden für die Unterstützung - auch ExxonMobil.
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Womöglich finden die Investoren aber bald einen neuen, stärkeren Hebel: über das geplante Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA, kurz TTIP. So warnen Experten vor unabsehbaren Folgen von Klauseln zum Schutz von Investoren, die in Europa ihre Claims abstecken wollen.
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Beispiel Schuepbach Energy: Im vorigen Jahr klagte die texanische Firma gegen das französische Frackingverbot und forderte eine Milliarde Euro Schadenersatz für den Verlust von Bohrlizenzen. Ein staatliches Gericht wies die Klage ab. Vor einem Schiedsgericht hätte dieser Fall ganz anders ausgehen können, warnt Eberhardt. Das geplante Freihandelsabkommen könnte sich für die Energiekonzerne als wichtiger Türöffner erweisen, um die umstrittenen Form der Gasgewinnung in Europa gegen den Widerstand von Regierungen und Bevölkerung durchzusetzen.