Erde in Schwingungen - Tierschützer in Sorge
Erdgas und Erdöl sind auch in Zeiten der sogenannten Energiewende nach wie vor kostbare Bodenschätze. Auch in Niedersachsen ist die Branche wichtig - allerdings immer wieder umstritten. Gerade die Fördermethode Fracking sorgte zuletzt für Unmut. Jetzt schlagen Umweltschützer wegen einer Erkundungsmethode Alarm. Mit einer Vibrationstechnik sucht eine Firma aus Lingen seit Dienstag im Boden an der deutsch-niederländischen Grenze nach weiteren Quellen für die Energieträger.

Die Vibrations-Lkw sehen aus wie große Mondfahrzeuge. Zwischen den Rädern befindet sich eine Metallplatte, die an den Messpunkten auf die Erde gedrückt und in Schwingung versetzt wird. Das erzeugt Energiewellen, die von den unterschiedlichen Bodenschichten unterschiedlich stark reflektiert werden. So können die Geologen ein genaues 3-D-Bild von dem Untergrund erstellen.

Chance auf Rohstoffe ist groß

Der Auftraggeber der Messungen ist die GDF Suez mit Sitz in Lingen. Sind die Ergebnisse in ihrem Sinne, will die Firma zügig Erdöl und Erdgas fördern. Untersucht wird jetzt eine Fläche von rund 140 Quadratkilometern in der Region Adorf, Georgsdorf, Ringe und Scheerhorn (Grafschaft Bentheim). Es ist wahrscheinlich, dass die Rohstoffe hier gefunden werden. In den vergangenen 70 Jahren sind in der Region 30 Millionen Tonnen Öl und rund vier Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert worden.


Unbekannte Folgen für Tierwelt

Naturschützer kritisieren die Vibrationsarbeiten. Die Auswirkungen der Technik seien noch nicht hinlänglich erforscht, so eine Sprecherin des Naturschutzbundes (NABU). Empfindliche Tierarten wie Amphibien oder Bienenvölker könnten gestört werden. Tatsächlich haben Förderfirmen Ausnahmegenehmigungen beantragt, um auch in den Grafschafter Naturschutzgebieten nach Öl zu suchen. Eine Entscheidung der Behörden steht noch aus.


http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/emsland/erdgas229.html