Deutschland will Fracking-Gas aus den USA
Im Konflikt um den Bau der russischen Erdgasleitung Nord Stream 2 bemüht sich die Bundesregierung weiter um eine Begrenzung der politischen Begleitschäden. Nachdem sich Deutschland in der vergangenen Woche mit den EU-Partnern auf eine Reform der europäischen Gasrichtlinie verständigt hatte, versucht die Regierung nun, die Bedenken der USA gegen das Pipeline-Projekt zu zerstreuen.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) empfing dazu am Dienstag Vertreter der amerikanischen Gaswirtschaft zu einer Konferenz, an der auch der stellvertretende US-Energieminister Dan Brouillette teilnahm. Es ging dabei um Möglichkeiten eines verstärkten Imports von verflüssigtem Erdgas (LNG) aus den Vereinigten Staaten. Die USA sind dank der umstrittenen Fracking-Technologie der größte Gasproduzent der Welt und vermarkten den Rohstoff zunehmend im Ausland. Sie wollen auch im großen Stil LNG nach Europa und Deutschland liefern. Neben sicherheitspolitischen Erwägungen ist das der Hauptgrund, warum sich die Regierung von US-Präsident Donald Trump mit aller Macht gegen die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 vonRussland nach Deutschland stemmt.

Gemeinsame Interessen in Energiefragen

Altmaier betonte am Dienstag bei der Konferenz in seinem Ministerium demonstrativ die gemeinsamen Interessen Deutschlands und der USA in Energiefragen: In den kommenden Jahren werde Deutschlands Bedarf anErdgas wegen des Ausstiegs aus Atom und Kohle deutlich steigen, zugleich versiegten die heimischen Quellen und die in den benachbarten Niederlanden. Ziel sei es, künftig das Gas aus möglichst vielen Quellen zu beziehen. „Der Staat hat ein Interesse, dass die Diversifizierung gelingt“, sagte Altmaier. Neben russischem Pipeline-Gas komme etwa Erdgas aus dem Mittelmeer oder eben LNG infrage, auch solches aus den USA. Was Nord Stream 2 betreffe, so sei er der Auffassung, dass darüber ausschließlich in Europa entschieden werden solle und nicht anderswo.


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