Widerstand gegen Fracking in Kolumbien
In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá haben am Wochenende im Rahmen eines Aktionstages gegen Fracking in Lateinamerika zahlreiche Protestaktionen gegen diese umstrittene Methode der Energiegewinnung stattgefunden. Mit internationalen Experten wurde über die Auswirkungen von Fracking in Kolumbien diskutiert und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert. Die veranstaltende "Allianz Kolumbien ohne Fracking" (Alianza Colombia Libre de Fracking) wehrt sich gegen die Pläne des Ministeriums für Bergbau und Energie, die Gewinnung von Gas aus Bruchschiefer zuzulassen.

Die Aktion erfolgte rund zwei Wochen nach dem Mord an einer Fracking-Gegnerin. Fabiola F. wurde im August im Verwaltungsbezirk Santander von Unbekannten umgebracht. Die Behörden ermitteln in dem Fall.

Fracking ist eine umstrittene Technik der Erdölförderung, die Erdgas und Erdöl mit Hilfe von Chemikalien aus dem Gestein löst. Kritiker werfen dem Verfahren gesundheitsschädigende Wirkungen, Umweltverschmutzung und Zusammenhänge mit Erdbebenaktivitäten vor. Sie gehen davon aus, dass die verwandten Chemikalien das Grundwasser nachhaltig schädigen.

Erdöl ist das wichtigste Exportprodukt Kolumbiens. Es macht rund 22 Prozent der Gesamtexporte aus. Allein in den letzten zehn Jahren wurden 200 Billionen Pesos (rund 56 Milliarden Euro) durch Besteuerung der Erdölproduktion eingenommen.


Die neue Bergbauministerin, María Fernanda Suárez, unterstützt die Bemühungen, durch Fracking Kolumbiens Position als Erdölnation zu erhalten. Sie sagte in einem Interview, dass dadurch die zu erwartende Fördermenge auf das zehnfache steigen wird, sodass Erdöl und Erdgas für weitere 30 Jahre reichen können. Ohne Fracking sei die Selbstversorgung Kolumbiens mit Erdöl zudem nicht mehr gewährleistet.

Bei der Anti-Fracking-Allianz, die dagegen Position ergreift, handelt es sich um einen Zusammenschluss von 84 Organisationen aus den verschiedenen Regionen Kolumbiens, die sich gegen das Fracking in Kolumbien einsetzt. Unterstützt wird das Bündnis von 30 Kongressmitgliedern aus verschiedenen Parteien. [...]


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