„Lassen Sie uns alles daransetzen, daß wir der nächsten Generation, den Kindern von heute, eine Welt hinterlassen, die ihnen nicht nur den nötigen Lebensraum bietet, sondern auch die Umwelt, die das Leben erlaubt und lebenswert macht.“
— Richard von Weizsäcker
„Ein endlicher Rohstoff kann schon denklogisch nicht die Zukunft sein! [...] Die Zukunft kann nur postfossil sein!“
— Michael Bauchmüller
„Eine Protestbewegung ist zwangsläufig gegen etwas. Wir sind gegen Fracking, weil wir für eine intelligente Energienutzung, ein intaktes Ökosystem ohne (noch mehr) Chemie in Luft, Böden und Wasser und damit für eine erhaltenswerte Lebenswelt für alle stehen. Gegen ist also für.“
— Ch. Stoldt und I. Köhne
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.“
Niedersachsens
Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) ist von der bisherigen
Haltung des Landes abgerückt, Probebohrungen zum Fracking in
unkonventionellen Lagerstätten auszuschließen.
„Die
vorherige Landesregierung hatte einen Beschluss gefasst, Pilotprojekte
für unkonventionelles Fracking nicht zuzulassen. Diesen Beschluss hält
der Wirtschaftsminister nicht aufrecht“, sagte ein Sprecher des
Wirtschaftsministeriums am Mittwoch. Widerstand gegen den Kurswechsel
kommt von Umweltminister Olaf Lies (SPD).
Beim Fracking wird mit Quarzsand und
Chemikalien vermischtes Wasser unter hohem Druck ins Gestein gepresst,
um Erdgas zu gewinnen. Eine Änderung der Bundesgesetzgebung von 2016
verbietet das Fracking in unkonventionellen Lagerstätten wie Schiefer-
oder Tongestein. Zu wissenschaftlichen Zwecken darf es jedoch bundesweit
vier Probebohrungen geben - aber nur, wenn die betroffenen Bundesländer
zustimmen.
Rot-Grün hatte Bohrungen abgelehnt
Die
vorherige rot-grüne Landesregierung hatte beschlossen, eine
Probebohrung nicht zuzulassen. Umweltminister Lies bleibt dabei. „Der
jetzige Umweltminister und frühere Wirtschaftsminister möchte an dem
politischen Beschluss, so wie er damals gefasst worden ist, festhalten“,
sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums.
Das
Wirtschaftsministerium dagegen verwies auf die geltende
Bundesgesetzgebung. Ein pauschaler Ausschluss von Probebohrungen in
unkonventionellen Lagerstätten sei rechtlich fragwürdig. Ein Sprecher
von Althusmann sagte, sollte es das Anliegen geben, Niedersachsen zum
Standort einer Probebohrung zu machen, werde die Landesregierung dies
eingehend prüfen und habe weiterhin das Vetorecht. [...]
Die Halbwertszeit politischer „Versprechen“ tendiert
erfahrungsgemäß ja stark gegen Null, weshalb wohl jetzt niemand
behaupten kann, von der jüngsten Aussage des niedersächsischen
CDU-Ober-Plagia …Parlamentariers Althusmann tatsächlich überrascht zu
sein. Der hat nämlich ohne offensichtliche Not angekündigt, jetzt doch
Schiefergas-Fracking in Niedersachsen „zu Forschungszwecken“ nicht mehr
ausschliessen zu wollen. Leider hat Althusmann als Wirtschaftsminister
und somit auch Ober-Schlumpf des dem Wirtschaftsministeriums
unterstellten Landesbergamts tatsächlich die Möglichkeit, diese blöde
Idee in die Tat umzusetzen. Zumal der gemeine Pöbel praktischerweise ja
schon bald wieder mit Brot und Spielen genügend abgelenkt sein wird, um
etwaige Beschlüsse oder Erlaubnisse glatt zu verpennen.
Es könnte also schon bald wieder sehr ungemütlich werden rund um das Ströher Bohrloch Bahrenborstel Z14, da gerade diese Bohrung auch zu einer der vier auserwählten „Probebohrungen“ für das Schiefergas-Fracking werden könnte.
Schon
komisch: da regt sich Angela Merkel über die unverantwortliche
Unzuverlässigkeit und den bekannten Wankelmut Donald Trumps auf, weil
der einseitig und ohne Provokation ein Abkommen aufkündigt, aber in der
eigenen Partei werden solche Brüche politischer Versprechen und
Vereinbarungen gegenüber der direkt betroffenen eigenen Bevölkerung
kommentarlos geduldet.
Der
aufgrund der erneuten international erzwungenen wirtschaftlichen
Sanktionen gegen Iran wieder angestiegene Ölpreis macht Fracking leider
nicht nur in den USA wieder attraktiver.