Gasförderung in Niedersachsen
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) ist von der bisherigen Haltung des Landes abgerückt, Probebohrungen zum Fracking in unkonventionellen Lagerstätten auszuschließen.

„Die vorherige Landesregierung hatte einen Beschluss gefasst, Pilotprojekte für unkonventionelles Fracking nicht zuzulassen. Diesen Beschluss hält der Wirtschaftsminister nicht aufrecht“, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch. Widerstand gegen den Kurswechsel kommt von Umweltminister Olaf Lies (SPD).


Beim Fracking wird mit Quarzsand und Chemikalien vermischtes Wasser unter hohem Druck ins Gestein gepresst, um Erdgas zu gewinnen. Eine Änderung der Bundesgesetzgebung von 2016 verbietet das Fracking in unkonventionellen Lagerstätten wie Schiefer- oder Tongestein. Zu wissenschaftlichen Zwecken darf es jedoch bundesweit vier Probebohrungen geben - aber nur, wenn die betroffenen Bundesländer zustimmen.

Rot-Grün hatte Bohrungen abgelehnt

Die vorherige rot-grüne Landesregierung hatte beschlossen, eine Probebohrung nicht zuzulassen. Umweltminister Lies bleibt dabei. „Der jetzige Umweltminister und frühere Wirtschaftsminister möchte an dem politischen Beschluss, so wie er damals gefasst worden ist, festhalten“, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums.

Das Wirtschaftsministerium dagegen verwies auf die geltende Bundesgesetzgebung. Ein pauschaler Ausschluss von Probebohrungen in unkonventionellen Lagerstätten sei rechtlich fragwürdig. Ein Sprecher von Althusmann sagte, sollte es das Anliegen geben, Niedersachsen zum Standort einer Probebohrung zu machen, werde die Landesregierung dies eingehend prüfen und habe weiterhin das Vetorecht. [...]


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https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/bernd-althusmann-fracking-probebohrungen-niedersachsen-denkbar-9855710.html

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und der Kommentar:


Die Halbwertszeit politischer „Versprechen“ tendiert erfahrungsgemäß ja stark gegen Null, weshalb wohl jetzt niemand behaupten kann, von der jüngsten Aussage des niedersächsischen CDU-Ober-Plagia …Parlamentariers Althusmann tatsächlich überrascht zu sein. Der hat nämlich ohne offensichtliche Not angekündigt, jetzt doch Schiefergas-Fracking in Niedersachsen „zu Forschungszwecken“ nicht mehr ausschliessen zu wollen. Leider hat Althusmann als Wirtschaftsminister und somit auch Ober-Schlumpf des dem Wirtschaftsministeriums unterstellten Landesbergamts tatsächlich die Möglichkeit, diese blöde Idee in die Tat umzusetzen. Zumal der gemeine Pöbel praktischerweise ja schon bald wieder mit Brot und Spielen genügend abgelenkt sein wird, um etwaige Beschlüsse oder Erlaubnisse glatt zu verpennen.

Es könnte also schon bald wieder sehr ungemütlich werden rund um das Ströher Bohrloch Bahrenborstel Z14, da gerade diese Bohrung auch zu einer der vier auserwählten „Probebohrungen“ für das Schiefergas-Fracking werden könnte. 

Schon komisch: da regt sich Angela Merkel über die unverantwortliche Unzuverlässigkeit und den bekannten Wankelmut Donald Trumps auf, weil der einseitig und ohne Provokation ein Abkommen aufkündigt, aber in der eigenen Partei werden solche Brüche politischer Versprechen und Vereinbarungen gegenüber der direkt betroffenen eigenen Bevölkerung kommentarlos geduldet. 

Der aufgrund der erneuten international erzwungenen wirtschaftlichen Sanktionen gegen Iran wieder angestiegene Ölpreis macht Fracking leider nicht nur in den USA wieder attraktiver.

Festhalten, Fracktivisten. Es geht wieder los.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Land-will-Fracking-nicht-mehr-ausschliessen,fracking740.html

https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/bernd-althusmann-fracking-probebohrungen-niedersachsen-denkbar-9855710.html