Für eine Handvoll Dollar

Was es an Utahs Naturerbe zu schützen gibt? Jede Menge. Umweltschützer sind entsetzt, dass US-Präsident Trump zwei bisher speziell geschützte Gebiete in Utah massiv verkleinern will: Bears Ears und Grand Staircase-Escalante. Und das quasi über Nacht. Doch mehr noch als bedrohte Tiere, Pflanzen und Ökosysteme geht es hier um das historische Erbe Amerikas.

Das Land beherbergt heilige Stätten indigener Ureinwohner, archäologische Grabungsstätten und Relikte früher Kulturen Nordamerikas. Und es ist voller Bodenschätze. Auf die Seite derer, die sie ausbeuten wollen, hat sich der Präsident geschlagen. [...]

Wofür sind die Bears Ears bekannt?

Die "Bären-Ohren", die dem Nationalmonument seinen Namen gaben, sind eine Formation aus zwei Tafelbergen im Südwesten des Bundesstaates Utah in San Juan County. Insgesamt umfasst das Schutzgebiet, das erst 2016 von Trumps Vorgänger Barack Obama eingerichtet wurde, fast 5.500 Quadratkilometer. Das ist in etwa die Fläche aller Baleareninseln zusammen. Die Landschaft ist geprägt von Schluchten aus Sandstein, typischen Tafelbergen der nordamerikanischen Prärie – von Geologen auch mesas (deutsch: Tische) genannt. Auf 85 Prozent der bisher unter Schutz gestellten Fläche will Donald Trump eine wirtschaftliche Nutzung ermöglichen. [...]


Das Gebiet wird seit Jahrtausenden von indigenen Völkern und Stämmen bewohnt und als Weideland genutzt. In Konkurrenz dazu hat der Staat Utah Interesse, das Land industriell, etwa zum Abbau von Rohstoffen, zu nutzen: vor allem Erdöl und Gas. Der Streit um die Bears Ears ist nicht erst seit der Präsidentschaft Donald Trumps ausgebrochen. Naturschützer und Vertreter indigener Gruppen hatten unter Barack Obama einen Erfolg erzielt. Vor allem Navajo-, Hopi-, Ute- und Zuñi-Stammesangehörige kämpften für das Nationaldenkmal. In den Bears Ears finden sich unter anderem Ruinen historischer Dörfer, Felszeichnungen sowie die Überreste von Grabstätten. Diese archäologischen Schätze sind teils mehr als 2.000 Jahre alt. Ein Großteil davon bleibt voraussichtlich geschützt, das Gebiet um sie herum jedoch könnte dank Donald Trump nun für Firmen geöffnet werden, die hier Bodenschätze fördern wollen.



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http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-12/utah-donald-trump-bears-ears-naturschutz