Fracking? Was ist das eigentlich?

Fracking ist hoch umstritten und beschäftigt seit Jahren Politik, Energiewirtschaft, Umweltschützer und auch normale Bürger. Ende November war die kontrovers diskutierte Form der Energiegewinnung sogar Thema im "Tatort" mit Wotan Wilke Möhring. Der Streit um giftige Fracking-Rückstände stürzte in dem ARD-Krimi eine niedersächsische Provinz in Mord und Totschlag. Aber was ist Fracking überhaupt? Warum hat es einen zweifelhaften Ruf? Und brauchen wir es überhaupt? Hier finden Sie die Antworten.

Was ist Fracking?

Der Begriff ist die die Kurzform von Hydraulic Fracturing (hydraulisches Zerbrechen). Dabei wird über ein Bohrloch ein Gemisch aus Wasser, Quarzsand und Chemikalien mit großem Druck in Gesteinsschichten gepresst, die sehr fein verteiltes Gas oder Öl enthalten, das nicht frei fließen kann. Die Schichten werden "aufgebrochen", um die Rohstoffe herauszudrücken. Das mit Chemikalien versetzte Wasser wird durch das Bohrloch wieder hochgedrückt und muss entsorgt werden. Unterschieden wird zwischen konventionellem und unkonventionellem Fracking.


Beim konventionellen Fracking von Erdgasvorkommen aus bestimmten Sandsteinschichten ist weniger Flüssigkeit mit weniger Zusätzen nötig, weil das Gas in Blasen vorliegt, die lediglich untereinander keine Verbindung haben (sogenanntes Tight Gas). Hier ist der Übergang zur traditionellen Förderung fließend, weil diese Methode schon seit Langem genutzt wird, etwa um die Ausbeute von zur Neige gehenden Quellen zu erhöhen.

Beim unkonventionellen Fracking sind Öl und Gas besonders schwer zugänglich in Lagerstätten wie Schiefer- oder Kohleflözschichten direkt an die Gesteinsoberfläche gebunden und teils nicht einmal gasförmig oder flüssig. Sie müssen mit viel höherem Druck und mehr Flüssigkeit befreit werden. Die benutzten Mischungen enthalten zudem verstärkt giftige Zusätze. Darüber hinaus liegen gerade diese Lagerstätten in aller Regel näher an der Oberfläche und damit dichter am Grundwasser.

Warum ist Fraking so umstritten?

Kritiker sehen im Fracking große Gefahren für Mensch und Umwelt. Sie befürchten eine Verseuchung des Grundwassers durch die eingesetzten Chemikalien und kritisieren, dass es kein überzeugendes Entsorgungskonzept für die belasteten Abwässer gebe. Hinzu kämen der hohe Wasser- und Flächenverbrauch, die Gefahr von Erdbeben und Bergsenkungen sowie die Verkehrs- und Lärmbelastung. Nach Ansicht von Naturschützern und Umweltverbänden bewirkt das Fracking zudem eine Verlängerung des Zeitalters der fossilen Energien und damit eine Verzögerung der Umsetzung des Klimaschutzabkommens von Paris.

Was sagen die Fracking-Unterstützer?

Die Befürworter argumentieren mit der seit Jahren sinkenden Erdgasförderung in . 2006 holten die Unternehmen noch 20 Milliarden Kubikmeter aus dem Boden. 2015 waren es 8,6 Milliarden Kubikmeter, im vorigen Jahr dann nur noch 7,9 Milliarden Kubikmeter. Damit liegt der Anteil des deutschen Erdgases laut dem Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) bei acht Prozent - vor zehn Jahren seien es noch 20 Prozent gewesen.

Nach Aussage von ExxonMobil , das allein für etwa drei Viertel der deutschen Erdgasförderung verantwortlich ist, reichen die Reserven rein theoretisch für 30 Jahre Vollversorgung, allerdings nur unter Einbeziehung von unkonventionellem Fracking. [...]

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