Die Grünen wollen Fracking zur Gasförderung verbieten – nicht so die Grünliberalen. Sie marschieren mit SVP und FDP. Das sorgt für Kritik.
Im Untergrund der Schweiz schlummern Gasvorräte. Fachleute
gehen davon aus, dass die Menge ausreichen würde, um den Schweizer
Erdgasbedarf, der heute durch Importe gesichert wird, während gut 60
Jahren selber zu decken. Ob dieses Gas gefördert werden soll, ist aber
umstritten. Der Bundesrat spricht sich dagegen aus. Auch die Technik zur
Erdgasgewinnung unterstützt er nicht. Hierbei wird ein Gemisch aus
Wasser, Sand und Chemikalien in tiefe Gesteinsschichten gepresst. Der
Druck löst kleine Erdgaseinschlüsse, die so ihren Weg an die
Erdoberfläche finden. Die Gegner befürchten mit Verweis auf Erfahrungen
in den USA, dass dieses sogenannte Fracking Grund- und Oberflächengewässer verschmutzen kann.
Es
ist aber nicht die Sorge vor diesem Szenario, die den Bundesrat zu
seinem Nein bewegt. Er sieht die Erdgasförderung vielmehr im Widerspruch
zur Energiestrategie 2050, die – vom Volk im Mai abgesegnet – die
Abhängigkeit der Schweiz von fossilen Ressourcen verringern will. Ein
generelles Fracking-Verbot lehnt der Bundesrat hingegen ab. Der Grund:
Mit Fracking lässt sich auch Erdwärme gewinnen – und damit eine
erneuerbare Energie,
die ein Baustein der Energiestrategie 2050 ist. Die Risiken – nebst
Gewässerverschmutzungen sind es vor allem Erdbeben – lassen sich nach
Einschätzung des Bundesrats auf ein «vertretbares Mass» reduzieren –
sofern strengste Umweltauflagen gälten.
weiterlesen unter:
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/fracking-entzweit-gruene-und-gruenliberale/story/28600672