Aufstand gegen Trump
  • Der am Donnerstag verkündete Ausstieg der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Pariser Klimaschutzabkommen hat weltweit für Aufregung gesorgt.
  • Angela Merkel gibt sich ungewohnt pathetisch. Sie fordert die verbliebenen Unterstützer auf, den Weg gemeinsam weiterzugehen.
  • Greenpeace warnte gar, dass der US-Präsident eine "globale Bedrohung" sei.
Von Claus Hulverscheidt

Zusammenrücken, die Reihen schließen, dem Klassenrüpel die Tür weisen: Nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimapakt bemüht sich die Weltgemeinschaft darum, das Heft des Handelns wieder in die Hand zu nehmen. Regierungschefs von Peking bis Paris, von Canberra bis Santiago riefen dazu auf, den Kampf gegen die Erderwärmung umso entschlossener fortzusetzen. Viele wiesen zugleich die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach Neuverhandlungen zurück.

Angeführt wird der Aufstand gegen Trump unter anderen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich ungewohnt pathetisch zu Wort meldete: "Allen, denen die Zukunft unseres Planeten wichtig ist, sage ich: Lassen Sie uns gemeinsam den Weg weitergehen, damit wir erfolgreich sind für unsere Mutter Erde. Nichts kann und wird uns dabei aufhalten." [...]


Tusk: "Trumps Entschluss ist ein großer Fehler"

Trumps Rede stieß weltweit bei Umweltschutz-, Entwicklungshilfe- und religiösen Gruppen auf scharfe Kritik. Der US-Präsident sei eine "globale Bedrohung", warnte etwa Greenpeace. Zu den Staaten, die sich zum Abkommen bekannten, gehörten mit China, Indien, Japan und Russland die - gemeinsam mit den USA - größten Luftverschmutzer.

Ob sie es ernst meinen und notfalls bereit sind, Washingtons finanzielle Verpflichtungen zu übernehmen, muss sich aber erst noch zeigen. Beim europäisch-chinesischen Gipfel am Freitag in Brüssel vereinbarten beide Seiten lediglich, mehr gegen den Klimawandel zu tun.

Auf eine gemeinsame Erklärung, wie eigentlich geplant, konnten sich die Gesprächspartner aber nicht einigen.

Widerstand im eigenen Land

Auch in den USA selbst gibt es massiven Widerstand gegen die Entscheidung. Die Vorstandsvorsitzenden des Elektroautobauers Tesla und des Unterhaltungskonzerns Disney, Elon Musk und Robert Iger, zogen sich aus dem Wirtschaftsbeirat des Weißen Hauses zurück. Der Chef der Großbank Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, sprach von einem "Rückschlag für die Umwelt und die Führungsrolle der USA in der Welt". [...]


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