Trumps Pläne – Sargnagel für den Ölpreis?

Trumps Pläne – Sargnagel für den Ölpreis?

FMW-Redaktion

Momentan dominiert noch die Hoffnung: der Ölpreis wird weiter steigen, weil die OPEC sich mit Nicht-OPEC-Länder wohl am Donnerstag beim OPEC-Treffen auf die Verlängerung der Produktionskürzung einigen wird. Reicht das, um den Ölpreis oben zu halten? Vermutlich nicht, weil die Produktionskürzungen absobiert werden durch eine steigende US-Produktion und steigende Förderungen etwa Libyens und Nigerias. Und: nach Aussagen des kuwaitischen Ölministers von heute Vormittag überlege die OPEC nicht, die Produktionskürzungen auch mengenmäßig auszuweiten. Dazu kommt, dass offenkundig nicht alle mitmachen wollen bei der Verlängerung der Produktionskürzung:

Aber perspektivisch droht noch weiteres Ungemach – und das wegen den Plänen von Donald Trump. Das Weisse Haus will das Defizit der USA reduzieren, unter anderem durch umfangreiche Verkäufe der strategischen Ölreserven des Landes. So will die Trump-Administration die Hälfte der derzeit 687,7 Millionen Barrel innerhalb der nächsten zehn Jahre verkaufen – da die USA derzeit pro Monat knapp zehn Millionen Barrel pro Tag produzieren, entspräche das der Öl-Produktion der USA in gut zwei Monaten. Insgesamt sollen damit 16,6 Milliarden Dollar in die amerikanische Staatskasse fließen. Allerdings: die US-Gesetze sehen vor, dass für Notfälle (Natur-Katastrophen etc.) mindestens 450 Millionen Barrel vorgehalten werden müssen – dieses Niveau würden durch die Pläne der Trump-Administration deutlich unterschritten.

Gefährlicher für den Ölpreis könnte jedeoch die Absicht der neuen Regierung sein, die Ölförderung im unter Naturschutz stehenden Alaska National Wildlife Refuge zu erlauben. Man vermutet in dem Gebiet, das dafür frei gegeben werden soll, Ölvorkommen von 12 Milliarden Barrel, eine gigantische Menge. Dem stehen jedoch die Umweltschützer frontal entgegen, die sich dabei auf den Schutz seltener Tiere (Polarbären, Wölfe etc.) berufen.

Das zweite Problem: die Kosten der Exploration wären hoch – wohl zu hoch, wenn der Ölpreis perspektivisch nicht deutlich steigen würde. Die derzeit immer dominantere horizontale Shale-Produktion ist jedenfalls deutlich kostengünstiger als die avisierte Förderung in Alaska.

Umstritten ist auch der Plan, Entschädigungszahlungen für vier Bundesstaaten einzustellen: seit dem Jahr 2006 bekommen die US-Bundesstaaten Alabama, Louisiana, Mississippi und Texas 37,5% der Gelder als „Entschädigung“, die Ölförder-Firmen an die US-Bundesregierung in Washington überweisen als Gebühren für Bohrrechte. Das wird naturgemäß auf den Widerstand dieser US-Bundesstaaten treffen.

All das sind ohnehin nur Pläne, die kaum 1:1 in die Realität umgesetzt werden dürften, da sie im US-Kongress noch deutlich „abgespeckt“ werden dürften. Dennoch ist klar, dass die Produktion von Öl in den USA nur eine Richtung kennt: nach oben.[...]

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